Montag, 20. Juni 2016

1954 - Heuwagen laden

Bis in die ersten Hälfte der 1950er Jahre prägte das Kuhgespannn das Bild der Bauerndörfer. Dörfer waren damals alle landwirtschaftlich ausgerichtet. Auf dem Foto sehen wir, wie das getrocknete Heu von der Wiese geholt wird. Um das Heu hochladen zu können, wurden im Leiterwagen vorn und hinten "Schilder" aufgestellt. Wie auf dem Foto schön zu sehen ist, waren das Gestelle mit langen Stangen, um dem aufgeladenen Heu Halt zu geben. Einen Heuwagen zu laden, war eine Kunst. Das Heu musste so geladen sein, dass die aufgetürmte Ladung  auf dem Weg nach Hause in die Scheune hielt.
Das Ehepaar Friedrich und Rosa Heim sind hier auf ihrer Wiese in der "Reute" abgelichtet. Die Reute wiesen liegen am Waldrand unterhalb des Häslacher Wasserturms. Der Mann "gabelt" das Heu auf den Wagen  hoch, die Frau auf dem Wagen setzt die Hauballen passend drauf.

Bildertanzquelle: Rosa Schiller geb. Heim

Montag, 6. Juni 2016

1940 / 50er Jahre - Heu wenden



Die landwirtschaftliche Maschine, die auf dem Foto vom 22. 05. 2016 zu sehen ist, war ein "Schwadenrechen", das heißt, ein Rechen, der auf Maschinenbreite in einem Arbeitsgang eine ganze "Schwade" oder "Plage" zusammenrechen konnte, ohne die Muskelkraft eines Menschen. Gezogen wurde der Schwadenrechen vom Traktor oder, wie auf dem Foto, von einem Pferd.
Das heutige Foto zeigt eine Arbeitsweise beim Heuen wie sie zuvor, ohne Maschinen, von Hand ausgeführt wurde. Das aufgeschüttelte und zum Trocknen verstreute Heu, musste, damit auch die Unterseite von der Sonne getrocknet werden konnte, mittags mit dem Rechen gewendet werden. Reihe für Reihe wurden die ganzen Wiesen gewendet. Wenn das Heu trocken genug war, wurden mehrere Reihen, in Handarbeit, mit Gabel und Rechen, zu einer "Plage"  (Schwade) zusammengetan und mit dem Heuwagen in die Scheune gebracht.
Auf dem Foto sehen wir Johannes Hauser, Bürgermeister von Häslach, beim Heuwenden mit seinen Töchtern Lydia und Hilde und einer weiteren Person, Das Foto wurde vermutlich Ende der 1940eraufgenommen. Die Wiese am Waldrand des Schönbuchs dürfte in der "God Nacht" (Gute Nacht) gelegen sein. Im Volksmund hieß dieses Gewann so, weil es weit entfernt vom Dorf, an der Gemarkungsgrenze zu Rübgarten lag. Der Weg vom Dorf aus war so weit, so dass man morgens hinging und erst abends wieder zurückkam. Das Gewann befindet sich unter der Starkstrom Mastenlinie, die durch den Schönbuch führt. Heute gelangt man dorthin über den Reichenbachweg, Kohläcker, Lerchenfeld oder übers Pfädle und Tübinger Weg.
Die älteren wissen noch den Weg über die Deutsche Gasse (heute Dettenhauser Straße), am Sai (am See) vorbei, (Ecke heute Reichenbachweg befand sich früher ein See, wo die Gänse hingetrieben wurden). Weiter ging es zur „Loimagrub“ (Lehmgrube),Kohläcker, Aischbach, Froschlach, Lerchenäcker, „God Nahct“.

Bildertanzquelle: Irene Häusler

Sonntag, 5. Juni 2016

1951 - Kraftverkehr Scheizer



Vater Gottlob Schweizer mit Sohn Heinrich Schweizer sind auf diesem Foto zu sehen. Die Firma "Kraftverkehr Schweizer" wurde vom Vater Gottlob gegründet, der Sohn Heinrich stieg mit ins Geschäft ein. 1951 / 52 transportierten sie die Rohre zur Eindolung des Mühlbachs aus dem Saarland nach Walddorf . Mit ihrem Großtransport , ein Lastwagen mit zwei Anhängern, mit jeweils einem Rohr aus Beton, machen sie vor dem Rathaus Halt. Anlass des Halts dürfte weniger das Rathaus, als das gegenüberliegende Gasthaus zum "Löwen" mit Metzgerei gewesen sein. Die Tochter des Löwenwirts, Waltraud Dürr, fotografierte den, heute historischen, Schwertransport. Sie stand unten an der Eingangstür des Löwen. Drei Jahre später, 1954, heiratete Heinrich Schweizer die Löwenwirtstochter, Waltraud.

Bildertanzquelle: Waltraud Schweizer, geb. Dürr